Warum ist Passivrauchen gefährlich?

Das Wichtigste in Kürze

  • Tabakrauch wird nicht nur durch den oder die Rauchende(n) selbst eingeatmet, sondern auch von anderen Menschen, die sich im gleichen Raum aufhalten oder auch nur in der Nähe. In diesem Fall spricht man von „Passivrauchen“.

  • Passivrauchen ist gesundheitsschädlich.

  • Verantwortungsvolles Handeln zählt! Rauchen bitte nur draußen und mit genügend Abstand zu anderen.

     

Gift für die Lunge

Zigarettenrauch enthält mehr als 5.300 verschiedene Substanzen. Viele davon sind giftig und einige sogar krebserzeugend (wie zum Beispiel Arsen und Formaldehyd). Wenn Raucherinnen und Raucher an der Zigarette ziehen, gelangen die Giftstoffe über die Atemwege in den Körper. Zwischen den einzelnen Zügen entsteht ebenfalls Rauch: Die Zigarette glimmt und gibt darüber Qualm an die Raumluft ab. Alle Menschen, die sich im gleichen Raum – oder aber im Freien in der Nähe der rauchenden Person – aufhalten, atmen dann auch den Rauch mitsamt seiner giftigen Inhaltsstoffe ein.

Hauptstromrauch und Nebenstromrauch

Den Rauch, den eine Raucherin bzw. ein Raucher inhaliert, nennt man Hauptstromrauch. Der Qualm, der durch das Glimmen der Zigarette entsteht, heißt Nebenstromrauch. Schätzungsweise 85 Prozent des Rauchs einer Zigarette sind Nebenstromrauch, die restlichen 15 Prozent (Hauptstromrauch) werden von der rauchenden Person eingeatmet.
Man bekommt also bereits giftige Stoffe ab, wenn man sich nur in der Nähe von Zigarettenrauch (bzw. im gleichen Raum) aufhält. Weil man in dieser Situation selber nicht aktiv raucht, sondern „passiv dabei“ ist, spricht man auch von Passivrauchen. Und das hat Folgen.
Studien zeigen nämlich eindeutig, dass Passivrauchen gesundheitsschädlich​​​​​​​ ist. Die Risiken für viele Krankheiten können dadurch steigen und unangenehme Nebenwirkungen auftreten, hier eine kleine Auswahl:

  • Augenbrennen und -tränen
  • Reizung der Nasenschleimhaut
  • Kopfschmerzen
  • steigendes Risiko für Lungenkrebs und Schlaganfall

Sich selbst und andere schützen

Rauchen verursacht auch sogenannten kalten Rauch. Das sind Rückstände, die für das menschliche Auge unsichtbar sind: kleinste Partikel, die sich zum Beispiel auf Oberflächen von Möbeln, in Kleidungsstücken, Teppichen oder Tapeten ablagern. Sie können durch Bewegungen oder Luftzüge aufgewirbelt werden – so gelangen sie wieder in die Luft und können dann von Anwesenden eingeatmet werden. Auch über die Haut können Rauchpartikel in den Körper gelangen – zum Beispiel bei (Haut-) Kontakt mit verrauchter Kleidung. Wie gesundheitsschädlich kalter Rauch für den Menschen konkret ist, steht zwar noch nicht fest, weil das bisher nicht ausreichend erforscht wurde. In Laboruntersuchungen konnte jedoch bereits gezeigt werden, dass der kalte Rauch Zellen schädigen kann. Auch in Tierversuchen wurde schon eine schädliche Wirkung nachgewiesen. Unsere Empfehlung deshalb: Tabakrauch sollte in jeder Form vermieden werden, auch als kalter Rauch.

Das kannst du tun, um dir Tabakrauch vom Leib zu halten:

  • Oberste Regel: Drinnen wird nicht geraucht. Auch Lüften reicht nicht. An vielen öffentlichen Orten in Deutschland (zum Beispiel in öffentlichen Transportmitteln, an Schulen, in Ämtern etc.) ist Rauchen sowieso verboten, aber auch in Privaträumen sollte Rauchfreiheit gelten, natürlich auch im Auto.
  • Der Kontakt mit verrauchten Kleidungsstücken sollte vorsorglich ebenfalls vermieden werden.
  • Wer selber raucht, sollte darauf achten, dass andere den Qualm nicht einatmen. Und am besten natürlich – vor allem der eigenen Gesundheit zuliebe – möglichst bald damit aufhören. Wir helfen beim Rauchstopp.

 

Quellen- und Literaturverzeichnis

Fachautor:

Peter Spahlinger

Redaktion:

Martin Reemts

Quellen:

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